Sensibilität: Deshalb ist das Gefühl der Empathie ein Zeichen für ein Gehirn, das sich von anderen unterscheidet

von philine

02 Mai 2019

Sensibilität: Deshalb ist das Gefühl der Empathie ein Zeichen für ein Gehirn, das sich von anderen unterscheidet
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Wie oft hast du schon bemerkt, dass du dich extrem leicht in andere hineinversetzen kannst? Hast du jemals bemerkt, dass du dich schnell ängstlich fühlst, wenn du eine lange Liste von Dingen zu tun hast oder dich an lauten, überfüllten Orten "überwältigt" fühlst? Du könntest zu den 20% der Weltbevölkerung gehören, die die Psychologie als "Hochsensible Personen" einstuft (Highly Sensitive Person). 

via The Telegraph

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HSPs (Menschen mit "Überempfindlichkeit") haben eine Gehirnstruktur, die sehr stark vom Umfeld und den Kindheitsbedingungen beeinflusst wird. Unter den Hormonen, die die Überempfindlichkeit beeinflussen, gibt es insbesondere eines, das sehr empfänglich für Umweltveränderungen ist, besonders im Kindesalter. Hier sind 4 von einigen der Eigenschaften des überempfindlichen Gehirns, die einen "anders" machen als die meisten Menschen:

Das Gehirn von HSPs reagiert anders auf Dopamin.

Dopamin ist die chemische Substanz, die für unser Glücksgefühl verantwortlich ist und es hervorruft, wenn wir etwa ein Ziel erreicht haben, das wir uns gesetzt haben oder einen Moment der Zufriedenheit erleben. Allerdings reagieren die Gehirne übersensibler Menschen anders auf Dopamin. Es ist wahrscheinlich, wenn auch noch nicht wissenschaftlich bewiesen, dass ihre Gehirnstruktur nicht "positiv" auf das Glückshormon reagiert. Deshalb neigen hochsensible Menschen in den meisten Fällen dazu, sich zurückzuziehen und externe Informationen überzuanalysieren.

Die Spiegelneuronen sind bei übersensiblen Menschen weiter entwickelt.

Spiegelneuronen sind solche, die uns helfen, die Gefühle und Stimmungen anderer durch die Analyse ihrer Handlungen zu verstehen. Sehr oft ist die Wirkung dieser besonderen Neuronen mit Empathie verbunden, die wir gegenüber den Menschen um uns herum fühlen können. Eine Studie aus dem Jahr 2014 wies darauf hin, dass die zerebrale Struktur überempfindlicher Menschen ein aktiveres System von Spiegelneuronen hat, nicht nur im Ungang mit Freunden und Familie, sondern auch in Bezug auf fremde Menschen.

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Hochsensible Menschen erleben Emotionen mit mehr Intensität.

Dinge mit größerer Intensität zu erleben bedeuten nicht unbedingt, überempfindlich zu sein, aber das Arbeitspensum, das der präfrontale ventromediale Kortex bei diesen Probanden leistet, ist größer. Der Kortex, im vorderen Teil des Gehirns, ist mit Systemen verbunden, die Emotionen beinhalten. Der Bestandteil, der die Intensität positiver oder negativer Empfindungen erhöht, ist daher für HSPs von grundlegender Bedeutung. Des Weiteren ist er auch für die Erhöhung des Arbeitspotenzials des präfrontalen Kortex verantwortlich, indem er externe sensorische Erfahrungen analysiert.

Hochsensible Menschen sind auch die "sozial wachsamsten".

Die zuvor erwähnte Studie zeigte auch, wie Bereiche des Gehirns wie das Cingulum und die Insula eine grundlegende Rolle in der Gehirnstruktur von überempfindlichen Menschen spielen. Diese beiden Bereiche gelten als "Sitz des Bewusstseins". Es ist extrem häufig der Fall, dass HSPs in einigen sozialen Kontexten einfach "wachsamer" sind oder auf sensorische Inputs schneller reagieren, wenn das Gehirn die Anwesenheit anderer Menschen registriert und analysiert.

Ein "hochsensibles" Gehirn ist daher keine Verurteilung zur kontinuierlichen Überanalyse unserer Umwelt und der Menschen um uns herum, sondern ein "Radar", das es uns ermöglicht, die Absichten, Gedanken und verborgenen Wünsche anderer Menschen leichter zu erfassen, egal ob es unsere liebsten Freunde und Verwandten sind oder ganz unbekannte Personen. Das Gehirn tut so eigentlich nichts anderes, als - einfach ausgedrückt - unserer Intuition zu vertrauen!

Quelle:

https://www.telegraph.co.uk/health-fitness/body/highly-sensitive-people/
http://www.hsp-eu.com/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4086365/

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