Den Partner über das Internet zu betrügen hat die gleichen traumatischen Folgen wie ein Seitensprung: die Studie

von Anna Palmisano

01 November 2020

Den Partner über das Internet zu betrügen hat die gleichen traumatischen Folgen wie ein Seitensprung: die Studie
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Einst genügte ein zweideutiger oder falscher Blick auf eine Person, die nicht Teil des Paares war, oder die klassische Ausrede von zu viel Arbeit oder Verpflichtungen, die uns zu lange von zu Hause fern hielt, nur um diese zusätzliche Stunde mit der Person, mit der wir zusammen sind, ohne das Wissen unseres Lebenspartners zu gewinnen. Ein Verrat, der heutzutage sogar einfach ohne wirklichen physischen Kontakt vollzogen werden kann.

via The Independent

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Mit dem Aufkommen und der Verbreitung von Mobiltelefonen für den Privatgebrauch, sozialen Netzwerken und privaten Chats fühlt sich jeder frei, mit jedem zu flirten, der eine gewisse Anziehungskraft in uns auslösen kann, vor allem körperliche: Ob es ein hübsches Mädchen oder ein Junge ist, den wir unter den Facebook- und Instagram-Kontakten haben, oder ein Freund oder Bekannter, den wir schon lange nicht mehr gehört oder gesehen haben, den wir aber immer gemocht haben, jetzt haben wir die Möglichkeit, mit ihnen zu chatten und mit ihnen zu "spielen", indem wir einfach die Tasten oder den Touchscreen unseres Mobiltelefons benutzen.

Ein persönliches Smartphone macht es uns leicht, zu "betrügen" oder mit jemandem zu flirten, es genügt, dafür zu sorgen, dass unsere privaten Gespräche oder kompromittierenden Fotos, die wir aus Spaß geschickt haben, nicht von unserem Partner gelesen werden. Aber was ist die feine Grenze zwischen einem geheimen Betrug, der von Angesicht zu Angesicht in der realen Welt verübt wird, und einem Betrug, der zwischen einem versteckten Chat und einem zu viel gesendeten Foto entsteht?

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Die Wirklichkeit ist, dass der Betrug im Web, obwohl er uns in Ermangelung von Körperkontakt weniger mit persönlicher Verantwortung belastet erscheint, denselben psychologischen Effekt hat wie der "altmodische" Betrug: Warum das? Eine vom National Institute of Mental Health and Neurosciences in Bangalore, Indien, durchgeführte Studie weist darauf hin, dass die Folgen eines Online-Verrats ohne physischen Kontakt dieselben traumatischen Auswirkungen wie eine "Leichtigkeit" oder ein Seitensprung wie in alten Zeiten haben.

Der Unterschied liegt heutzutage in der psychologischen Last der Verantwortung: Soziale Netzwerke ermöglichen den direkten Kontakt mit Tausenden von Menschen, die Tausende von Kilometern entfernt sind, mit denen man in Kontakt treten, chatten, Beiträge und Fotos kommentieren, überprüfen kann, und all das, ohne das Haus zu verlassen und den Partner misstrauisch zu machen.

Dennoch sollte diese Art von digitalen Seitensprüngen genauso behandelt werden wie die traditionellen. Die Zeiten haben sich nur geändert, aber das Laster geht nie verloren.

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