Warum wir für ein glücklicheres Leben anderen nicht alles von uns erzählen sollten

von Julia

21 Juni 2020

Warum wir für ein glücklicheres Leben anderen nicht alles von uns erzählen sollten
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In einer Zeit, in der alles sofort geteilt und den Kommentaren der ganzen Welt ausgesetzt wird, hat das Wort 'Vertraulichkeit' an Bedeutung verloren. Es gibt nur noch wenige, die es schaffen, ihren privaten Bereich vom öffentlichen Bereich zu trennen. Dazu tragen vor allem die modernen Kommunikationsmittel und die sozialen Netzwerke bei, in denen wir unsere Privatsphäre der ständigen Verletzung aussetzen.

Und das ist nicht übertrieben. Man muss sich nur umschauen, um zu verstehen, dass es tatsächlich so ist. Aber nicht nur in der digitalen Welt ist es riskant, zu viel von sich zu reden oder sich in Szene zu setzen. Man sollte das überall vermeiden, auch wenn wir es im besten Glauben machen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Nicht zu viel von sich reden, macht uns glücklicher.

via Medium.com

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Pexels

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Das bedeutet nicht, sich asozial zu verhalten oder verschlossen zu sein. Wir neigen viel zu oft dazu, die Grenzen des Privaten zu überschreiten, weil wir Freundschaften knüpfen oder akzeptiert werden wollen. Wenn man einen guten Freund oder eine ehrliche Person vor sich hat, sollte das auch kein Problem sein. Gefahr lauert aber dann, wenn wir unsere Informationen und Geheimnisse in die Hände von weniger vertrauenswürdigen Personen legen

Was passiert dann? Wir riskieren, dass diese Informationen weitererzählt und fremder Kritik ausgesetzt werden, und so ein Bild von uns entsteht, das sich auf Vermutungen und vorschnelle Urteile stützt.

Wir sagen nicht, dass es falsch ist, Vertrauen zu haben und offen mit Menschen über persönliche Dinge oder Informationen zu sprechen. Aber man sollte die Personen, mit denen man dies macht, sorgfältig auswählen. Auch kann es passieren, dass man sein Gegenüber mit seinen Problemen überwältigt, wenn dieser selbst das Bedürfnis hat, sich uns anzuvertrauen. 

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Pxfuel

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Leider sind nicht alle da draußen in der Welt unsere Freunde. Die Menschen, die man als solche im Laufe des Lebens bezeichnen kann, lassen sich an den Fingern abzählen. Behalten wir also unsere tiefsten Gedanken denen vor, von denen wir wissen, dass sie nicht hinter einem aufgesetzten Lächeln neidisch oder frustriert sind. Es ist schön, seine Gedanken zu teilen, aber das bedeutet nicht, dass gleich alle zu Vertrauten werden müssen.

Man muss letztendlich nur ein bisschen überlegter handeln und sein Bedürfnis, ständig zu kommunizieren oder Kontakte zu knüpfen, ein wenig zurückfahren. Denn man lebt besser, wenn man eine gewisse geheimnisvolle Aura pflegt und lernt, wem man wirklich vertrauen kann, auch wenn es eine Einladung zu Verschlossenheit scheinen mag. Das ist allerdings nicht so, denn dass man Menschen falsch einschätzt, kann passieren. Es liegt an uns, zu entscheiden, ob wir uns vor bösen Überraschungen schützen wollen oder nicht. 

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