Er wuchs in einem Haus ohne Wasser und Strom auf: Heute spricht er acht Sprachen und ist Universitätsdozent

von Aya

19 Februar 2023

Er wuchs in einem Haus ohne Wasser und Strom auf: Heute spricht er acht Sprachen und ist Universitätsdozent
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Das Leben stellt uns konstant vor Hindernisse und Widrigkeiten, und manchmal ist es wirklich schwer, Änderungen umsetzen zu können, die etwas Gutes auf unseren Weg bringen können. Die Geschichte von Esteban Cichello Hübner lässt uns jedoch begreifen, dass man Engagement, Beständigkeit und Eigensinn braucht, um Schwierigkeiten zu überwinden. Esteban wurde unter extremen Armutsbedingungen in La Falda, Argentinien, geboren: Im Haus, in dem er lebte, gab es kein Wasser und keinen Strom, doch trotz allem ist er heute ein hochgeschätzter Dozent an der University of Oxford, einer der renommiertesten und ältesten Universitäten Englands.

via Lanacion

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„Ich wurde in den Bergen Córdobas geboren. Als meine Eltern sich scheiden ließen, nahm meine Mutter alles und brachte uns nach Buenos Aires auf ein Stück Land, das meine Großmutter Raquel mit Raten abbezahlte. Im Alter von neun Jahren begann ich, im Laden von Doña Lolita, einer Nachbarin, zu arbeiten. Sie kannte unsere Realität, weil wir bescheidene, aber sehr wertgeschätzte Menschen waren, und bot mir an, für sie zu arbeiten. Ich fegte, packte die Eier ein und füllte die Kühlschränke, und dann ging ich zur Schule“, erzählte Esteban.

Er und seine Familie lebten auf sehr kleinem Raum ohne essentielle Strukturen wie Boden und Wände. Sie hatten ein Dach aus Blech, und es gab keine Küche, keine Toilette und keine Heizung. „Wir lebten in einer echten Baracke, wir versuchten zu überleben, indem wir die Müllcontainer durchsuchten. Ich bekam mein erstes Paar Schuhe mit 15 Jahren. Es war alles sehr schwer“, erinnerte er sich. Sobald er die Grundschule abgeschlossen hatte, begegnete seine Mutter dem Mann, der ihr neuer Ehemann und der Vater seiner Geschwister werden sollte, doch ihre finanzielle Situation wurde nicht unbedingt besser.

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Jedenfalls gelang es Esteban, das Gymnasium zu besuchen, aber er verließ die Schule für zwei ganze Jahre: „Ich musste arbeiten und konnte mich nicht aufs Lernen konzentrieren. Ich habe in einem zahntechnischem Labor gearbeitet. Als ich die Arbeit wechselte, sagte mit der Mann, der mich einstellte: ‚Esteban, du musst mehr geben. Ich werde dich als Lehrling einstellen, aber du musst lernen.‘ Diese Ermutigung inspirierte mich dazu, mich für die Abendschule anzumelden, um meinen Abschluss zu erhalten“, erklärte Esteban. Mit großem Engagement und vielen Opfern schaffte er es, Schule und Arbeit unter einen Hut zu bringen, und begann auch zu reisen.

Er ging nach Palästina und schrieb sich an der Universität von Jerusalem ein, um Internationale Beziehungen und Politikwissenschaften zu studieren. Er bewarb sich an englischen Universitäten und erhielt eine Zusage von Stanford, Cambridge, John Hopkins und Oxford, seiner favorisierten Universität. Dennoch musste er in Tokio, Japan, arbeiten, um sich die Studiengebühren leisten zu können. Wenig später gewann er ein Stipendium für Cambridge und Oxford. Nachdem er seinen ersehnten Abschluss an der prestigeträchtigen englischen Universität erlangt hatte, begann er, auch an der Universität von Salamanca in Spanien zu studieren.

Er bereiste 80 Länder auf der ganzen Welt und spricht acht Sprachen: Spanisch, Hebräisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Deutch und sogar ein wenig Arabisch. Heute ist er ein brillanter Oxford-Dozent, und wenn er kann, kehrt er nach Argentinien zurück, um die Schulen dort zu besuchen und seine Botschaft zu verbreiten: „Der einzige Weg, der Armut zu entkommen, besteht darin, zur Schule zu gehen: Unterschätzt nicht die Macht der Bildung.“ Wir könnten ihm nicht noch mehr zustimmen!

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