Mutter gibt die elterliche Verantwortung für ihre dreijährige Tochter ab, weil es ihr nicht gelingt, ein Band zu ihr zu knüpfen

von Aya

24 Juni 2022

Mutter gibt die elterliche Verantwortung für ihre dreijährige Tochter ab, weil es ihr nicht gelingt, ein Band zu ihr zu knüpfen
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In unserer Gesellschaft gibt es viele Tabuthemen, deren Existenz man zu ignorieren bevorzugt, anstatt sich ihnen zu stellen. Darunter sind die vielen Überzeugungen in Bezug auf frischgebackene Mütter: Sollte eine Mutter ihr eigenes Kind immer und trotz allem lieben? Oder besser: Ist es möglich, dass eine Mutter es nicht schafft, ihr Kind so zu lieben, wie sie sollte? Die junge Laury enthüllte in einem verzehrenden Geständnis, dass sie auf die elterliche Verantwortung über ihre dreijährige Tochter verzichtet hat, weil es ihr nie gelungen ist, ein starkes Band zu ihr aufzubauen. Es handelte sich um eine schmerzhafte Entscheidung, für die die junge Frau den Mut aufbringen konnte. Natürlich fehlte es dabei nicht an Kritik ihr gegenüber.

via Youtube / Konbini

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Flickr / Anders Printz / Not the actual photo

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Laury Leonardi, 23, erklärte unter Tränen, dass es ihr nie gelungen ist, ihre Tochter Mia wie eine echte Mutter zu lieben. Ihre Geschichte ähnelt der vieler anderer junger Mütter, die in einer ungewollten Schwangerschaft gefangen waren und von ihrem Partner verlassen wurden. Laury wurde mit nur 19 Jahren schwanger, ein Ereignis, das ihr Leben auf den Kopf stellte, und heute, da sie 23 Jahre alt ist, spürt sie, dass sie keine gute Mutter ist oder zumindest nicht die, die sie sein wollte. Alle Mütter stehen bisweilen vor Momenten der Unsicherheit und Frustration, aber es ist selten, dass es einer nicht gelingt, ein Band zu ihrem Kind aufzubauen. Laury dagegen hat beschlossen, auf ihre elterliche Verantwortung zu verzichten:

„Die ersten Monate liefen ziemlich gut, ich habe sie gefüttert, ich habe es getan, weil es normal war. Ich habe sie gebadet, ich habe sie angezogen, wie man eine Puppe anzieht, weil mir gesagt wurde, dass es so ist, dass ich sie hätscheln sollte. Aber sobald es ein bisschen komplexer war, wie mit ihr zu spielen, sie zu küssen, ihr Geschichten vorzulesen, wurde es super kompliziert. Es gelang mit nicht, ein Band zu ihr aufzubauen“, gestand Laury.

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Pixabay

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Ihr dramatisches Geständnis geht folgendermaßen weiter: „Meine Tochter war ein Kind, das viel weinte, sie weinte immer, und ich konnte sie nicht beruhigen. Ich dachte: ‚Okay, ist es meine Schuld, mache ich etwas falsch?‘ Ich hatte Angst, etwas zu tun, das ich bereuen würde. Ich fing an, mich schuldig zu fühlen, mir zu sagen, dass ich eine schlechte Mutter bin.“ Laury erlebte in diesen ersten Jahren als Mutter eine schlechte Erfahrung, sodass sie ins Krankenhaus eingeliefert und einer Behandlung mit Antidepressiva unterzogen werden musste. In diesem Rahmen bestand die beste Entscheidung für Mias Wohl darin, sie wegzugeben: Laury bat eine Sozialarbeiterin um Hilfe und beschloss schließlich, auf ihre elterliche Verantwortung zu verzichten.

„Ein Jahr ist vergangen, seit ich sie zum letzten Mal gesehen habe. Sie fehlt mir, in dem Sinne, dass ich letztlich gelernt habe, sie zu lieben. Es ist nur so, dass ich es nicht liebe, Mutter zu sein. Ich liebe sie wie irgendein Kind, für das ich verantwortlich war“, erklärte sie. „Ich weiß, dass es ihr ohne mich besser geht”, fuhr Laury fort, „und zumindest hat sie ein gesundes Leben, sie hat alles, was sie braucht. Ich habe sie in Pflege gegeben, bei einer außerordentlichen Familie, und das ist alles, was ich mir für sie gewünscht hatte, eine echte Familie, das ist das beste Leben, das ich ihr hätte geben können. Und es geht mir sehr viel besser, seit ich weiß, dass es ihr gut geht.“

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