Midorexie, die Störung derer, die nicht altern wollen: Ein Geisteszustand, der geläufiger ist, als man denkt

von Aya

23 September 2020

Midorexie, die Störung derer, die nicht altern wollen: Ein Geisteszustand, der geläufiger ist, als man denkt
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Allen passiert es früher oder später, dass sie mit Personen eines gewissen Alters in Kontakt kommen, die alles Mögliche tun, um die Effekte des Alterns zu „verlangsamen“, indem sie sich anderen in jugendlichen Kleidern zeigen oder Aktivitäten aufnehmen, für die man einige Jahre jünger sein müsste.

Es stimmt: Oft zählt das Alter nicht, und es ist wichtig und gesund, sich so jung und aktiv wie möglich zu fühlen, auch um unsere Gesundheit dauerhaft vor den Schäden des Alterns zu bewahren. Dennoch könnten wir uns, wenn das dann am Übertriebenen grenzt, vor einer bestimmten und bekannten psychischen Störung wiederfinden, der Midorexie.

via exploringyourmind

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baddiewinkle/Instagram

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Die Lebenserwartung hat sich im Vergleich zu kaum einigen Jahrzehnten zuvor geändert. Heute sind glücklicherweise viele gesundheitliche Probleme heilbar, und die hygienischen Standards haben sich sehr gebessert. Als Menschen aber sind wir alle Subjekte des Verfalls, und es gibt solche, die es einfach nicht schaffen, diesen natürlichen Zustand zu akzeptieren, sodass sie sich sogar auf krankhafte Weise verhalten.

Midorexie ist nämlich ein beständiges und zwanghaftes Bedürfnis, sich jünger zu fühlen, zu versuchen, sich mit aller Kraft vom Seniorenalter zu entfernen, ein Bedürfnis, das das Verhalten auf oft absurde und ungewöhnliche Art verändert. Stellt euch einen alten Herr oder eine alte Dame vor, die wie Jugendliche gekleidet sind oder sich an Orten aufhalten, die für gewöhnlich von jungen Leuten frequentiert werden, oder sich Aktivitäten vom Typ Extremsport widmen.

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Pikist

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Fest dabei bleibend, dass jeder die Freiheit haben muss, das zu tun und zu entscheidend, was er für sich selbst will, gibt es keinen Zweifel daran, dass solche Situationen sich als mindestens sonderbar erweisen würden. Menschen, die an Midorexie leiden, üblicherweise ab 40 und älter, vernachlässigen ihre Altersgenossen vollständig, sind von einem kontinuierlichen inneren Unbehagen betroffen, das sie dazu bringt, unzufrieden mit sich selbst, mit ihrem Alter und ihren Perspektiven zu sein.

Es ist nicht zwingend schlimm, Freundschaften mit Menschen zu schließen, die jünger sind oder eine offene, entspannte und von allzu genauen Plänen freie Mentalität haben, das wiederholen wir. Hier sprechen wir jedoch von einem Problem, das, wenn es ausschweifend wird, verdient, gelöst zu werden. Sich „lebendig“ und „jung“ zu fühlen ist gut und sicherlich für alle positiv, bis es sich auf die Gesundheit auswirken kann. Es ist in jedem Fall möglich, es in den nötigen Maßen zu tun, ohne um jeden Preis ins Lächerliche oder Absurde abrutschen zu müssen. Im Übrigen sollte das Vergehen der Zeit niemals ein Hindernis für unser Glück sein: Vielleicht ist es hart, das zu akzeptieren, aber mit der richtigen Einstellung wird alles möglich.

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