Für immer unglücklich: Deshalb haben einige Paare, die eigentlich "am Ende" sind, nicht den Mut, aufzugeben

von philine

03 August 2019

 Für immer unglücklich: Deshalb haben einige Paare, die eigentlich "am Ende" sind, nicht den Mut, aufzugeben
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Es gibt so viele Paare, die, obwohl sie schon ein Leben lang zusammen sind und unter dem gleichen Dach leben, innerlich getrennt voneinander sind. Sie sagen, sie lieben sich, aber sie verbringen ihre Tage allein, weit weg, schlafen in getrennten Räumen, und wenn sie sich länger als zwei Stunden im selben Raum befinden, streiten sie heftig und werden sogar handgreiflich. Ist das Liebe? Auf keinen Fall. Das Problem ist, dass diese Menschen - und es gibt leider viele von ihnen - glauben, dass sie eine "normale" Beziehung leben. Aber ständige Streitigkeiten, Gewalt und Verrat sind keineswegs gleichbedeutend mit einer normalen Beziehung. Was treibt ein Paar dazu, so lange zusammen zu sein, bis sie "implodieren"? Warum sollten wir für immer zusammen bleiben, anstatt ein Kapitel zu schließen und ein anderes neu zu beginnen?

via CNN

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Es gibt mehrere Gründe, warum einige Paare sich dafür entscheiden, sich nicht zu trennen und weiterhin in einem Teufelskreis zu leben, der sowohl für sie als auch für ihre Kinder sehr schädlich ist.

Einer dieser Gründe ist sicherlich mit Traditionen der Vergangenheit und etwas altmodischen Denkweisen verbunden: "Bis dass der Tod uns scheidet" - eine Trennung oder Scheidung galt vor allem in religiösen Familien als schwere Schande, die um jeden Preis zu vermeiden war. Aber wenn es der "Tod" ist, der eine Frau oder einen Mann von den Ketten einer Beziehung "befreien" muss, sollte vielleicht jeder von uns ein wenig mehr darüber nachdenken, was das Eheversprechen eigentlich bedeudet.

Ein weiterer Faktor, der die Beziehung sicherlich beeinflusst, ist die wirtschaftliche Abhängigkeit: Viele Frauen bleiben jahrelang in einer Beziehung oder in einer Ehe stecken, die sie gerne beendet hätten, wenn sie nur die notwendigen finanziellen Mittel hätten, um ein unabhängiges Leben führen zu können. Leider ist die Arbeitswelt voller Diskriminierung und Schwierigkeiten, besonders für Frauen, die nicht einmal mehr frei entscheiden können, wann der richtige Zeitpunkt zum Kinderkriegen ist. Auf der anderen Seite würde eine Scheidung für viele Männer ein großes wirtschaftliches Hindernis darstellen, das sie schlechter dastehen lassen würde.

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Dann gibt es natürlich noch die extrem toxischen Paare, die versuchen, das Gleichgewicht um jeden Preis aufrechtzuerhalten und sogar die Beweise zu leugnen: Auf der einen Seite gibt es eine Person, die zutiefst unsicher ist und kein Selbstwertgefühl hat. Die Person auf der anderen Seite hingegen, ist auf der Suche nach einer Beute, einem Opfer, das in der Lage ist, die Ressentiments, die Wut und die Frustration zu ertragen, von denen man sich befreien will. "Ich leide unter ihm, aber ich liebe ihn" oder "Ich bin sicher, es wird sich ändern" sind Sätze, die Freunde und Verwandte dieser Art von Paaren mehr oder weniger jeden Tag ihres Lebens gehört haben werden. Leider ist ein Paar, das nur durch Schmerz vereint ist, kein gesundes Paar. Es sind Paare, bei denen einer der beiden Partner missbraucht wird, aber gleichzeitig die Beziehung nicht loslassen kann, weil er das Gefühl hat, dass er den anderen "liebt". Es ist nicht Liebe - es ist Krankheit.

Andere Paare beschließen, "zum Wohle ihrer Kinder" zusammenzubleiben. Natürlich ist das ganz falsch: Ein Kind lebt nicht friedlich in einer Umgebung, in der die Eltern ständig miteinander streiten, schreien, manchmal sogar handgreiflich werden und die Türen zuschlagen. Ein Kind braucht Ruhe und wenn Eltern gezwungen sind, sich zu trennen, um diese Ruhe herzustellen, dann ist das die richtige Lösung. Neben einem Paar im ständigen Streit wird das Kind sich fehl am Platz fühlen, weil die Eltern zu sehr mit ihren Problemen beschäftigt sind. Findest du, es ist besser, Kinder in einer ruhigen und gesunden Umgebung aufzuziehen oder sie weiterhin unter der Frustration ihrer Eltern leiden zu lassen?

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Nicht zu unterschätzen ist schließlich die Angst vor dem Alleinsein: Viele Paare bleiben gerade deshalb zusammen. Sie erkennen nicht, dass sie bereits allein in ihrer Beziehung sind, denn die Verbundenheit und der Wunsch, etwas gemeinsam zu teilen, sind schon längst verschwunden. In diesem Fall geht man zusammen weiter aus Gewohnheit und vermeidet es, sich den inneren Ängsten zu stellen, die zwangsläufig zum fortschreitenden Ende einer Beziehung führen.

Nur durch sorgfältige Arbeit an der eigenen Person wird es möglich sein, sich dem anderen immer wieder zu nähern und eine gute Basis zu schaffen. Man muss verstehen, ob es, wenn nötig, besser ist, ein Kapitel zu schließen und ein neues zu beginnen.

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