Wenn du denkst, dass Katzen ungesellig sind, ist es wahrscheinlich, dass du es selbst bist, so die Wissenschaft

von philine

12 März 2019

 Wenn du denkst, dass Katzen ungesellig sind, ist es wahrscheinlich, dass du es selbst bist, so die Wissenschaft
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Es mag unglaublich klingen, aber in der Welt gibt es immer noch Menschen, die glauben, dass Katzen einzelgängerische und zurückhaltende Tiere sind, die den Kontakt mit Menschen scheuen.

Obwohl die Wissenschaft bereits gezeigt hatte, dass Katzen es vorziehen, mehr Zeit mit Menschen zu verbringen als mit der Nahrungsaufnahme oder dem Spielen, ist es notwendig, dies noch einmal zu beweisen, um den Mythos der schüchternen Katze ein für allemal zu zerstreuen: Diesmal waren es die Forscher der Oregon State University, die den Wunsch der Katzen nach Interaktion mit dem Menschen demonstrierten. Dieser Wunsch ist weniger abhängig vom Grad der Vertrautheit mit einer Person, als von der Art der Aufmerksamkeit die ihnen entgegengebracht wird und dem Herkunftskontext der Katze.

via sciencedirect.com

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Heather/flickr

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An der Studie, die in Behavioral Processes veröffentlicht wurde, waren 46 Katzen beteiligt- zur Häfte Hauskatzen und zur Hälfte aus dem Tierheim. Es wurden zwei Experimente durchgeführt, um zu beurteilen, welche Auswirkungen die Art der Aufmerksamkeit gegenüber den Katzen, ihre Herkunft, sowie die Vertrautheit mit der betreffenden Person auf die Geselligkeit der Tiere haben. Dabei wurde auch darauf geachtet, wie viel Zeit die Tiere mit den Menschen verbrachten und wie oft sie miaut haben.

Während des ersten Experiments verbrachten alle Katzen einige Minuten mit einer Person, die zuerst nicht sprach und sich nicht bewegte, und sie dann ansprach und streichelte. Der zweite Test hingegen, identisch mit dem ersten, untersuchte nur Hauskatzen und ihre Besitzer.

Es stellte sich heraus, dass die Katzen den Menschen umso näher kamen, je häufiger sie angesprochen wurden. Das heißt, dass diese Form von Aufmerksamkeit einen besonderen Einfluss auf das Ausmaß der Zutraulichkeit der Katzen hat. Außerdem war zu beobachten, dass die Katzen aus dem Tierheim mehr Zeit mit den Personen verbringen wollten, von denen sie verwöhnt und gestreichelt wurden, vielleicht, weil sie ein größeres Bedürnis nach Streicheleinheiten hatten.

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pexels

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Laut der Wissenschaftlerin Kristyn Vitale, "zeigen diese Ergebnisse, dass Hauskatzen den Grad der menschlichen Aufmerksamkeit erkennen und ihr Verhalten entsprechend anpassen, weil sie auf menschliche soziale Signale reagieren". Schon zuvor hatten andere Studien die Empfänglichkeit der Katze für menschliche Kommunikation gezeigt - Handbewegung, Stimmlage und Stimmung. Das bedeutet, dass nicht Katzen ungesellig sind, sondern Menschen, die, indem sie wenig Zuneigung oder Interesse zeigen, zu Recht nicht die Neugier und Zutraulichkeit der Katze wecken.

Außerdem scheint bezüglich der "Herzlichkeit" der Katze, der Charakter jedes einzelnen Tieres ein wichtigerer Faktor zu sein als die Vertrautheit mit der Person selbst.

In den Augen wirklicher Katzenliebhaber ist das alles natürlich nichts Neues. Die jahrelange Begleitung dieser bezaubernden, stolzen, unabhängigen aber auch anschmiegsamen und nähebedürftigen Tiere hat sie das längst gelehrt!

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