Eine Saftfabrik lädt Tonnen von Orangenschalen in einer Einöde ab, wodurch ein echter Wald entsteht

von philine

14 September 2017

Eine Saftfabrik lädt Tonnen von Orangenschalen in einer Einöde ab, wodurch ein echter Wald entsteht
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Das was wir euch jetzt erzählen werden, ist ein Experiment zwischen industriellen und ökologischen Bedürfnissen, das nach 20 Jahren zu unverhofften Ergebnissen geführt hat.

Das Projekt wurde 1997 ins Leben gerufen, als sich die Princeton-Forscher Daniel Jansen und Winnie Hallwachs an die Firma Del Oro wendeten, die Orangensaft in Costa Rica produzieren.

Ihr Angebot war sehr verlockend: Wenn Del Oro sich dazu bereit erklärte an das Guanacaste Naturschutzgebiet, etwas von ihren angrenzenden Ländereien zu übergeben, dürften sie ihre Tonnen von Orangenschalen-Abfällen auf diesen Flächen abladen, ohne etwas zu zahlen.

via princeton.edu

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In Anbetracht der enormen Kosten der Abfallentsorgung, willigte die Firma sofort ein und 1000 Lastwagen entsorgten auf den toten Feldern 12.000 Tonnen Schalen und Fruchtfleisch.

Die Wirkung auf die Bodenzusammensetzung trat quasi sofort ein.

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Nach nur einem halben Jahr haben sich die Orangenschalen in eine festee Tonschicht verwandelt. Ihr Bestehen veränderte auch die örtliche Fauna, da die Schalen Insekten anzog und zu ihrer Vermehrung beitrug.

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Das Experiment wurde leider sehr schnell abgebrochen, da eine andere Firma Del Oro verklagte, da sie ein Naturschutzgebiet verunreinigten. Der oberste Gerichtshof von Costa Rica nahm sich der Sachen an und das Experiment wurde abgebrochen und für die nächsten 15-20 Jahre vergessen. Im Jahre 2013 jedoch beschloss der Ökologe Timothy Treuer in die Zone zu reisen um die Zustände zu untersuchen.

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Seine größte Schwierigkeit bestand darin, das betroffene Gebiet zu FINDEN, in der die Orangenschalen abgeladen wurden. Er brauchte dazu zwei Expeditionen. Das Gelände hatte sich komplett verändert und seine Fruchtbarkeit hatte einen üppigen Wald hervorgerufen.

Um das Ausmaß der Veränderung zu begreifen, sollte man zur Kenntnis nehmen, dass es Jahre dauerte das Holzschild zu finden, das einst auf dem Abfall ruhte und jetzt umgeben von Bäumen und bedeckt von Pflanzen war.

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Der Vergleich des Dschungels (siehe Foto) mit dem im angrenzenden Gebiet (ohne Müllentsorgung) zeigt, dass nicht nur die einzelnen Bäume wesentlich schneller gewachsen sind, sondern auch eine größere Artenvielfalt vorhanden ist.

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Wie die Orangenschalen es geschafft haben, dieses Wunder zu vollbringen, ist immer noch Teil der Studie. Experten nach hatten sie eine doppelte Funktion: Mit ihrer Säure haben sie den Boden desinfiziert und so Unkraut ferngehalten und den erschöpften Boden regeneriert.

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Das Experiment weckte die Aufmerksamkeit von vielen, denn jeden Tag haben wir die paradoxe Situation viele organische Abfälle entsorgen zu müssen, die reich an Nährstoffen sind, während es großen Flächen des Bodens augrund der Ausbeutung an Nährstoffen fehlt.

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Natürlich können und dürfen die Firmen ihre Abfälle einfach unkonrolliert auf den Feldern verteilene, aber warum denkt man nicht darüber nach Projekte wie dieses auch in anderen Teilen der Welt zu realisieren?

Alle würden davon profitieren: Die Firmen würden ihre Kosten senken, die Naturschutzgebiete oder Weiden würden neu belebt werden und unsere arme Erde würde einige Ressourcen wieder herstellen können, die wir ihr jeden Tag nehmen.

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