„Ich hasse es, Vater zu sein, ich kann meine Tochter nicht ausstehen und wenn ich könnte, würde ich sie nie wieder sehen“

von Aya

14 Mai 2022

„Ich hasse es, Vater zu sein, ich kann meine Tochter nicht ausstehen und wenn ich könnte, würde ich sie nie wieder sehen“
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Eltern zu werden ist überhaupt nicht einfach. Eine solche Entscheidung muss diskutiert, geplant und vor allem zu 100 % gewünscht sein, für das eigene Wohl und auch für das der Kinder. Wenn man nicht total davon überzeugt ist, dass man ein Kind in die Welt setzen will, ist es stets ratsam, es aufzuschieben. Vielleicht hat man noch nicht alle Erfahrungen gemacht, die man machen wollte, bevor man Vater oder Mutter wird, oder vielleicht fühlt man sich einfach noch nicht bereit. Wie der Grund auch aussieht, ein solcher Schritt muss bewusst und ohne Hast gemacht werden, damit man konkret zu einer Bezugsperson für das Kind werden kann.

Leider ist das beim Vater im Mittelpunkt dieser Geschichte nicht der Fall. Der 31-Jährige empfindet widersprüchliche Gefühle seiner fast fünfjährigen Tochter gegenüber. In einem Post auf Reddit ging er sogar so weit zu schreiben: „Ich kann sie nicht ausstehen. Wenn es nach mir ginge, würde ich sie nie wieder sehen.“ Aber wir erzählen euch genauer von den Gründen, die ihn zu diesen Worten getrieben haben.

via Reddit

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Pexels - Not the actual photo

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Der aus England stammende Mann begann seinen Post damit, dass er einen guten Job, finanzielle Stabilität, ein Eigentumshaus und daher keine ernsten oder besorgniserregenden Alltagsprobleme habe. Der einzige Schönheitsfehler in einem ruhigen und heiteren Leben? Seine Tochter.

Als ungeplantes Kind scheint sie ihrem Vater nie ans Herz gewachsen zu sein: „Ich habe sofort begriffen, dass Elternschaft nichts für mich ist“, schrieb er. „Sobald sie geboren war, wusste ich es. Ich habe um jeden Preis versucht, ein guter Vater zu sein und sie zu mögen, ich habe versucht, es zu genießen, Vater zu sein, und sie zu unterstützen. Die Wahrheit ist, dass es mir nicht gelingt. Egal, was ich tue, ich hasse es, Vater zu sein."

 

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Wikimedia/Heather Katsoulis - Not the actual photo

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Seinem Post zufolge mag auch seine Partnerin es nicht, Mutter zu sein. Sie habe es ihm nicht direkt gestanden, aber er wisse es dennoch und sei sich sicher, dass ihre Gefühle seinen sehr ähneln: „Wir sind keine schlechten Eltern, versteht mich nicht falsch. Wir versuchen, es ihr an nichts fehlen zu lassen, und wir sind für sie da, aber es ist für uns so unglaublich stressig. Vor ihrer Geburt haben wir noch nie so viel Stress erlebt.“

All das liege teilweise auch am Charakter seiner Tochter und ihrem Verhalten, da sie sehr bockig sei und nie zuhöre. Aber wie der Mann schrieb, sei es nicht das, worauf er sich konzentrieren wolle. Er wollte ausschließlich über die negativen Gefühle reden, die das Elternsein in ihm auslöst.

Pxhere - Not the actual photo

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„Jeden Tag sehne ich mich nach meinem alten Leben zurück. Wir waren glücklich und frei, sind jeden Morgen gerne aufgestanden und haben und auf den nächsten Tag gefreut, aber jetzt nicht mehr. Inzwischen sind Montage für uns besser als Samstage, weil es im Haus so schön still ist, ohne dass sie weint, schreit oder jammert. Wir wissen, dass wahrscheinlich viele Kinder so sein können und dass es nicht ihre Schuld ist, dass Elternschaft nichts für uns ist, aber es ist nun mal so, und wir müssen damit leben.“

Bei all dem leisten seine Eltern sowie die seiner Partnerin ihren Beitrag, damit sie sich hin und wieder eine Pause nehmen können, aber das scheint nicht genug zu sein. „Ich weiß, es ist schwer, da zu lesen und zu akzeptieren“, fährt der zutiefst unglückliche Mann fort, „aber wenn es nach mir ginge, würde ich meine Tochter nie wieder sehen. Ich würde sie nie verlassen oder weggeben, sie macht das nicht mit Absicht, ihr ist nicht klar, wie viel Schmerz sie uns bereitet. Ich sage nur, wenn ich zurückgehen könnte, würde ich eine andere Entscheidung treffen und nie ein Kind in die Welt setzen.“

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So sehr er auch jeden Tag versucht, seine Gefühle zu ändern, dieser Vater spürt, dass nichts und niemand seine Einstellung je wird verändern können. Vielleicht nur seine Tochter, wenn sie eines Tages älter und netter ist.

Sehr harte Worte, wenn man bedenkt, dass sie aus dem Mund eines Elternteils stammen. Was denkt ihr darüber?

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