Neunjähriger Junge lässt sich die Haare wachsen, um sie krebskranken Kindern spenden zu können
Wenn die Pflicht ruft, antworten die Kinder. Es stimmt nicht, dass die heutige Generation zu sehr an neue Technologien gewöhnt ist und nicht den Wert von Großzügigkeit und Empathie kennt; viele unserer Kinder besitzen ein großes Herz aus Gold, das dazu fähig ist, wirklich unerwartete Gesten der Freundlichkeit und Solidarität zu vollbringen. Aus diesem Grund solltet ihr Diego kennenlernen, einen erst neunjährigen spanischen Jungen, dessen Entscheidung die Runde im Netz machte und Unterstützung sowie Bewunderung einheimste. Aber nicht alle haben seine bewegende Entscheidung sofort akzeptiert …
via Fanny Menendez
Diego hatte beschlossen, in die Fußstapfen seiner jüngeren Schwester Emma zu treten, die in der Vergangenheit einige Strähnen ihres Haares für krebskranke Kinder gespendet hatte. Seit die kleine Emma diese Geste erbracht hatte, war Diego daran interessiert, und dann traf er eine für sein Alter wirklich reife Entscheidung: Er würde seine Haare lang wachsen lassen, um sie dann der Stiftung Mechones Solidarios zu spenden, wie seine Schwester es getan hatte.
Von der mutigen Entscheidung ihres Diegos erzählte Fanny Menendez, seine Mutter: „Als meine Tochter Emma ihre Haare spendete, begann Diego, sich für das Thema zu interessieren, und fragte seine Schwester, woraus die Spende besteht, welche Folgen sie hätte und wem das Haar gespendet würde. Meine Tochter klärte alle Zweifel ihres Bruders aus, und diese Geste von Emma hat sich in Diegos Herz gemeißelt.“
Es dauerte ganze zwei Jahre, Diegos Haare zu einer beachtlichen Länge wachsen zu lassen, schade nur, dass der Junge in all der Zeit Opfer von unschönen und boshaften Kommentaren wurde und sich seine Klassenkameraden sogar über ihn lustig machten: „Damit das Haar nicht sein Gesicht bedeckte, wenn er in der Schule war, haben wir beschlossen, es mit einer Haarnadel oder einem Haargummi hochzustecken. Viele Kollegen haben daraufhin begonnen, davon zu erzählen, dass mein Sohn lange Haare hatte, und mich gefragt, ob er ein Mädchen werden wollte oder sich als ein Mädchen fühlte. […] Eine Mutter hat mich sogar gefragt, ob mein Sohn sich die Haare lang wachsen ließ, weil er eine Geschlechtsumwandlung anstrebt. Ich habe geantwortet, falls er das tun wollte, könnte er das mit langen oder kurzen Haaren, da die Entscheidungen eines Menschen nicht von seiner Haarlänge abhängig sind.“
Trotz der scharfen Kritik und des fortwährenden Spotts hat Diego jedoch nicht nachgegeben und seine Haare weiterhin zwei ganze Jahre wachsen lassen, ohne sich von den hässlichen Worten beirren zu lassen, mit denen er bedacht wurde. Dennoch hat Mama Fanny ihrem Sohn eines immer klar gemacht, und zwar dass auch Jungen ihre Haare wachsen lassen können, wenn sie wollen, es ist nur eine Frage der Präferenzen, und sicherlich waren die anderen ihm gegenüber boshaft, weil sie von Vorurteilen verblendet sind: „Jeden Tag habe ich in meinem Sohn die Idee bestärkt, dass Jungen und Mädchen ihr Haar so tragen können, wie sie wollen, ohne dass irgendwer ihr Aussehen kritisieren sollte. Ich habe ihm gesagt: ‚Deine Haare gehören dir, es ist dein Körper, es ist dein Geschmack, und du solltest dich frei fühlen, damit zu tun, was du willst.‘“
Und so kam es schließlich im Juni 2021 zum schicksalhaften Friseurbesuch: Diegos lange Mähne, die am Ende fast ein Kilo wog, wurde in acht jeweils 40 Zentimeter lange Zöpfe unterteilt, die der spanischen Krebsstiftung gespendet werden, um onkologische Perücken daraus zu machen, die für die kleinen Patienten bestimmt sind.
Das, was Diego vollbracht hat, war eine wirklich ehrenhafte Geste voller Mut und Aufopferungswillen für ein höheres Gut: Wenn doch nur alle Kinder von heute so wären!
