Sie beschließt, ein Mann zu werden, nachdem sie ein Kind auf die Welt gebracht hat: „Mein Sohn nennt mich manchmal noch Mama.“
Andrea Giovanni ist ein perfekter und zuvorkommender Vater für seinen elfjährigen Sohn Brian. Er ist nicht nur ein exzellenter Vater, sondern auch eine beneidenswerte Mutter. Ja, denn Andrea Giovanni war in der Vergangenheit die Mutter des Jungen, die Frau, die ihn auf die Welt gebracht und erst danach beschlossen hat, die Transition zu durchlaufen, um von einer Frau zu einem Mann zu werden. Eine gewiss schmerzhafte Entscheidung, die ihn aber auch endlich von seinen inneren Dämonen befreit hat, die ihn seit seiner Kindheit plagten …
via Business
Andrea Giovanni Alaimo/Facebook
Andrea Giovanni (Andrea ist übrigens ein italienischer Jungs-/Männername) wurde nicht als Mann geboren, fühlte aber schon, als er drei Jahre alt war, dass sein Körper ihn einsperrte. Er fühlte sich überhaupt nicht wie ein Mädchen, er wollte ein Junge sein. In all dem hatte Andrea (noch als Frau) in der Vergangenheit einen Ehemann, mit dem er ein Kind zu zeugen versuchte, das er während der Schwangerschaft verlor. Danach wurde er ein zweites Mal schwanger und bekam Brian, der jetzt elf Jahre alt ist, den sein biologischer Vater aber nicht mehr sehen will.
Andrea Giovanni Alaimo/Facebook
Als Brian vor elf Jahren geboren wurde, hatte er eine liebevolle Mutter, die sich um ihn kümmerte, aber als der Kleine in die Grundschule zu gehen begann, fing sie mit dem langsamen Prozess der Geschlechtsumwandlung an. Endlich würde sie ein Mann werden: „Es war nicht so sehr ein Thema, das die Erwachsenen betraf, sondern vielmehr die Kinder, die vielleicht fragten ‚Warum hat deine Mama einen Bart?‘, immerhin ging mein Sohn in die erste Klasse, als all das begann. Jetzt dagegen ist er ein Pitbull, er verteidigt und beschützt mich. Er spricht mich an wie einen Mann, wenn wir unterwegs sind, aber zu Hause nennt er mich noch Mama, ich wollte ihm das nicht auch noch wegnehmen …“
Andrea hat seinen Sohn bekommen, als er eine Frau und 21 Jahre alt war, und erst im Alter von 25 Jahren hat er angefangen, die Option, endlich ein Mann zu werden, ernstzunehmen. Dabei musste er gegen die Vorurteile und die Schwierigkeiten anderer Menschen ankämpfen, die ihn als Laune der Natur betrachten würden.
In all dem hatte Andrea, seit er ein Mann ist, auch eine Exfrau, von der er sich nach nur sechs Monaten Ehe und ganzen sieben Jahren Beziehung scheiden ließ. Aber Andrea Giovanni und sei Sohn Brian haben sich bestimmt nicht entmutigen lassen.
Der stolze Papa dieses außergewöhnlichen Elfjährigen erzählte: „Eltern können das Leben eines Kindes leider negativ beeinflussen, indem sie es auf diesen statt auf jenen Weg bringen. Mich fragen unzählige junge Leute nach Ratschlägen, um mir von ihren Erfahrungen zu erzählen, und ich kann nichts anderes tun, als zu sagen, dass ich, wenn ich auf die Worte der Menschen um mich herum gehört hätte, nie etwa getan hätte und gar nicht weiß, was ich getan hätte. Körperdysphorie macht einen sehr depressiv, bringt einen dazu, alles zu hassen, sich im Spiegel nicht wiederzuerkennen.“
Ob man mit der Lebensentscheidung von Andrea Giovanni einverstanden ist oder nicht, es muss gesagt werden, dass er mit seinem Sohn Brian eine Familie bildet, der es nicht an der wichtigsten Sache von allen fehlt: Liebe!
