Er verliert Hör- und Sehkraft nach einer zu stressigen Zeit auf der Arbeit: Jetzt erzählt er dank einem Buch von seiner Erfahrung

von Aya

01 Februar 2021

Er verliert Hör- und Sehkraft nach einer zu stressigen Zeit auf der Arbeit: Jetzt erzählt er dank einem Buch von seiner Erfahrung
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Dass zu viel Arbeit einen eher bedeutenden Stresslevel in unserem Körper und unserem Geist hervorruft, ist inzwischen in der wissenschaftlichen Literatur erforscht worden; aber dass wir von zu viel Stress und einem tobsüchtigen Leben ohne einen Augenblick Pause ernsthaft „erkranken“ können, könnte eher seltsam klingen. Die unglaubliche Geschichte von Gustavo Fernandez Cornide, der mit nur 35 Jahren und einem sehr stressigen Leben mehrere Monate lang wegen einer Meningitis, die durch eine zu lange vernachlässigte Ohrentzündung verursacht wurde, im Krankenhaus lag

via Rivadavia

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Gudo Fernandez Cornide/Facebook

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Gustavo arbeitete als Fernsehproduzent für eine sehr beliebte Sendung, daher war seine Routine sehr abhängig von den dringenden Anforderungen seines Arbeitsplatzes; gerade weil es ihm nicht gelang, Zeit für sich selbst und für seine Familie zu finden, erwachte Gustavo eines Morgens mit starken Ohrenschmerzen, die er in den ersten Tagen jedoch nicht zu behandeln beschloss, da er viele Verpflichtungen hatte.

Vier Tager später diagnostizierten die Ärzte ihm eine sehr starke Ohrenentzündung, wahrscheinlich vom Handy und den Kopfhörern hervorgerufen, die er in seiner Arbeitszeit fortwährend benutzte; aber Gustavo konnte sich nicht aufhalten und arbeitete weiter, bis es zum Schlimmsten kam.

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Guido Fernandez Cornide/Facebook

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Eines Nachts war Gustavos Ehefrau schockiert zu sehen, dass ihr Mann vollkommen bewusstlos war, Krämpfe hatte und ins Bett uriniert hatte; er musste unbedingt eilends ins Krankenhaus; sobald sie dort waren, enthüllten die Ärzte seiner Frau, dass Gustavo an einer schlimmen, von der Pneumokokken-Bakterie hervorgerufenen Meningitis litt, die er wahrscheinlich der nicht angemessen behandelten Ohrenentzündung zu verdanken hatte.

Nach 21 Tagen im Koma wurde Gustavo allmählich wieder aufgeweckt, auch wenn er Hör- und Sehkraft verloren hatte; für den 35-Jährigen war eine lange Reise in Richtung Reha, sowohl körperlicher als auch geistiger, im Begriff zu beginnen.

Guido Fernandez Cornide/Facebook

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Gustavo erzählt davon, wie er die Wahrheit dessen begriffen hat, was ihm passiert war: „Am Ende war es wie ein Eimer Eiswasser, aber nach dieser Woche der Qualen gab es etwas Positives: Ich habe verstanden, dass sie sich um mich kümmerten, niemand versuchte, mir mein Leben wegzunehmen. Von irgendwoher Positivität zu ziehen war eine instinktive Reaktion, war eine Faser von mir, die ich bis heute nicht zu haben glaubte.“

Im Laufe der Zeit hat Gustavo sein Gehör dank eines Cochlea-Implantats teilweise zurückerlangt, während er, was seine Sehkraft betrifft, dank dem Engagement und der Anwesenheit seiner Familie, aber vor allem des Ärzteteam der Rehaklinik 20 % von einem einzigen Auge zurückerlangen konnte.

Guido Fernandez Cornide/Facebook

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Jetzt arbeitet Gustavo nicht mehr am selben Ort, sondern hat eine eigene audiovisuelle Produktionsgesellschaft gegründet, er verdient im Vergleich zu vorher sehr viel weniger, hat aber endlich gelernt, sich nicht nur besser um seine Familie, sondern auch um sich selbst zu kümmern; zu viel Arbeit hat sehr wahrscheinlich dazu geführt, dass sich die Ohrenentzündung verschlimmerte, die zur Meningitis und dann zum Koma führte.

Aber jetzt ist er abermals hier, um davon zu erzählen, und hat in der Zwischenzeit Vorträge gehalten sowie ein Buch mit dem Titel „Die Augen öffnen“ geschrieben, das ein wahres Loblied auf die Vergänglichkeit des Lebens und darauf ist, dass man jede Gelegenheit ergreifen sollte, um es voll auszukosten. Denn man hat nur ein Leben, darüber weiß Gustavo Bescheid.

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