Ein Athlet verliert absichtlich das Rennen, als er sieht, dass sein Kontrahent versehentlich das Ziel verfehlt hat

von Aya

17 August 2020

Ein Athlet verliert absichtlich das Rennen, als er sieht, dass sein Kontrahent versehentlich das Ziel verfehlt hat
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Wörter wie Fairness und Integrität klingen heutzutage immer leerer und weiter entfernt. In fast jedem Lebenskontext sind die Menschen, die der Gerechtigkeit und Kultiviertheit zuliebe die Regeln befolgen, inzwischen vom Aussterben bedroht.

Es gibt jedoch einen Bereich, in dem es noch schön ist zu glauben, dass diese Werte etwas wert sind und weiterhin eine reale Bedeutung haben. Es handelt sich um den Sport, in dem jede Disziplin von diesen grundlegenden Eigenschaften charakterisiert sein sollte. Der heutige Vorfall sollte allen als Beispiel dienen.

via El Pais

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Calleja/Diario de Navarra

Calleja/Diario de Navarra

Der spanische Athlet Iván Fernández Anaya nahm in der Gemeinde Burlada in der Region Navarra an einem Langlaufrennen teil. Es handelt sich dabei um eine Sonderform des 3-Kilometer-Rennens. Er war Abel Mutai gegenüber klar im Rückstand, als es merkte, dass sein Kontrahent plötzlich begonnen hatte, langsamer zu werden.

Der kenianische Athlet war davon überzeugt, bereits das Ziel erreicht zu haben, während er noch mehr als 10 Meter zurückzulegen hatte. Anaya hat den von seinem Gegner begangenen Fehler bemerkt, trotzdem entschied er sich, nicht davon zu profitieren und seinerseits seine Geschwindigkeit zu verringern, womit er absichtlich verlor. Er erreichte Mutai und machte ihn mit den Händen darauf aufmerksam, dass er einen Fehler gemacht hatte und es noch ein Stück Strecke gab, das ihm vom Ziel trennte. Das gesamte Publikum hat sich erhoben und der von großer Aufrichtigkeit zeugenden Geste applaudiert. Am Ende des Wettstreits erklärte Iván den Reportern, dass es ihm einfach selbstverständlich erschien, das zu tun. Es wäre nicht richtig gewesen, auf diese Weise zu gewinnen, weil Mutai sich offensichtlich als überlegen erwiesen hatte.

Sogar sein Trainer, der Ex-Läufer Martin Fiz, sagte, dass er sich an seiner Stelle vielleicht nicht auf genauso ehrenhafte Weise verhalten hätte. Diese Geschichte hat den wahren Sportgeist demonstriert und ein Schlaglicht auf den nobelsten Aspekt der menschlichen Seele geworfen. Außerhalb der Rennstrecke ist auch das Leben ein ständiges Rennen um den ersten Platz, dennoch zählt Ehrlichkeit mehr als irgendein Preis oder eine Medaille.

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