"Ich muss meine Kinder ernähren": Friseurin lässt ihren Laden während des Lockdowns geöffnet und muss nun 7 Tage ins Gefängnis

von Julia

13 Mai 2020

"Ich muss meine Kinder ernähren": Friseurin lässt ihren Laden während des Lockdowns geöffnet und muss nun 7 Tage ins Gefängnis
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Dass das Coronavirus in der ganzen Welt katastrophale finanzielle Auswirkungen hat, ist mittlerweile wohl bekannt. Denn die Maßnahmen gegen dessen Ausbreitung zwang viele nicht systemrelevante Betriebe, vorübergehend zu schließen, was natürlich für viele Menschen große Verdienstausfälle zur Folge hatte.

Die Frau, über die wir in diesem Artikel berichten wollen, ist eine dieser Personen. Von der Not getrieben, entschied sie sich allen Beschränkungen zum Trotz, ihren Friseursalon nicht zu schließen. Deshalb bekam sie nun eine Strafe, die viel Diskussionen ausgelöst hat. 

via CBS DFW

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CBSDFW/Youtube

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Wir befinden uns in Texas. In dem amerikanischen Bundesstaat mussten in Folge der Beschränkungen wegen Covid-19 viele Geschäfte schließen, darunter auch die Friseursalons. Diese Regel ignorierend beschloss Shelley Luther ihren Salon bereits zwei Wochen vor der Frist wieder zu öffnen. Ihre Begründung ist durchaus nachvollziehbar, denn sie rechtfertigte ihren Widerstand gegen die Regeln mit der dringenden Notwendigkeit, ihre "Familie zu ernähren".

In einer so besonders schweren Situation, wie die USA  - und der Rest der Welt - sie aber gerade wegen des Virus durchmachen, müssen persönliche Probleme für viele Menschen an zweite Stelle rücken. Und deshalb bekam Shelley auch direkt ein richterliches Schreiben vom Dallas-County, das sie aufforderte, ihren Laden sofort zu schließen

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Als Antwort machte Shelley ihre Sache öffentlich und weigerte sich, den Betrieb einzustellen. Doch das hatte schwere Folgen für sie: Sie erhielt nicht nur eine Strafe von 7000 Dollar, sondern wurde auch noch, angesichts ihrer anhaltenden Weigerung, zu sieben Tagen Haft verurteilt.

Eine harte Entscheidung, die ein Exempel statuieren soll. Das Gericht begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass sich Shelley standhaft geweigert habe, "sich für ihr respektloses Verhalten gegenüber den Insitutionen und der Allgemeinheit zu entschuldigen". Die Richter betonten noch einmal, dass es sich in einer schweren Ausnahmesituation wie dieser niemand erlauben darf, nur nach seinen persönlichen Bedürfnissen zu handeln, auch wenn diese noch so gut begründet sind.

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Shelley Luther betont aber, dass sie keine Angst vor der Strafe habe und dass sie sich keinesfalls egoistisch verhalten haben, da sie nur Geld verdienen müsse, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. Eine Geschichte, die perfekt die Zeit widerspiegelt, in der wir gerade leben, und mit Sicherheit kontrovers ist. Es bleibt nur zu hoffen, dass all dies bald vorüber ist und wir schnell wieder zur Normalität zurückkehren können. 

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