Priester schließt einen autistischen Jungen von der Zeremonie aus: „Er muss allein zur Erstkommunion gehen, damit er nicht stört“

von Aya

26 Mai 2023

Priester schließt einen autistischen Jungen von der Zeremonie aus: „Er muss allein zur Erstkommunion gehen, damit er nicht stört“
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Je älter Kinder werden, desto größer werden die Abenteuer und auch die Herausforderungen, denen sie sich manchmal stellen müssen. Das ist Teil des Lebens, und schon in jungen Jahren wird man mit der Gesellschaft konfrontiert: Es kommt zu den ersten Auseinandersetzungen, und in der Konsequenz können erste Konflikte entstehen. Das wissen die Eltern eines autistischen Jungen genau, die mit einer harten Realität fertigwerden mussten.

Aber nie hätten sie erwartet, dass sie ausgerechnet im Haus des Herrn auf Spannungen und mangelnde Inklusion stoßen könnten.

via Ground.news

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Lawrence OP/Flickr - Not the actual photo

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In einer Pfarrei in Silvi in Teramo, Italien, war eine Familie voller Begeisterung über die bevorstehende Feier ihres Sohnes. Nach langer Zeit, der richtigen religiösen Erziehung und vielen Proben näherten sie sich dem schicksalhaften Moment seiner Erstkommunion.

Doch der Priester, der das freudvolle Ereignis zelebrieren sollte, vertrat eine deutliche Ansicht in Bezug auf die Erstkommunion des Jungen: „Er kann nicht mit allen anderen Kindern an der Zeremonie teilnehmen, weil das Risiko besteht, dass er alles ruiniert.“

Der Priester schlug daher vor, die Erstkommunion des autistischen Jungen separat vorzunehmen, etwa im Hinterzimmer der Kapelle, einige Meter weiter entfernt vom Hauptgebäude. Die Eltern waren bestürzt und wollten nichts davon wissen: Sie nahmen die Sache selbst in die Hand.

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MART PRODUCTION/Pexels - Not the actual photo

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Sie brachten ihren Sohn in eine andere Kirche, in der man ihn nur allzu gern empfing.

Aber das reichte seinen Eltern nicht, die trotzdem von dem Vorfall empört waren: „Er ist ein sehr sanfter Junge und hat eine tolle Beziehung zu seiner ganzen Religionsklasse: Sie schützen ihn und lieben ihn, sie wissen, dass er speziell ist, und er ist ohnehin kein gewalttätiges Kind, das Probleme verursachen könnte“, erzählte sein Vater. Natürlich sorgte das Ganze für erhitzte Kritik.

So „verteidigte sich“ der Priester, der sich „geweigert“ hatte, dem Jungen das Sakrament zu geben: „Wir verwehren niemandem die Eucharistie, wir hatten oft Kinder mit einigen Schwierigkeiten, und es gab nie Probleme, aber in diesem Fall lief der Junge bei den Proben zwischen die anderen, sorgte für Verwirrung, ging sogar zum Altar und warf schreiend die Kerzen auf den Boden.“

Doch dessen Eltern sagten, dass ihr Sohn lediglich ausgerutscht und gefallen sei, wobei er eine Kerze getroffen und ebenfalls zu Fall gebracht habe. Jedenfalls hellte der neue Priester mit seinen schönen Worten die Augen und Herzen der Familie auf: „Es stimmt, ihr habt ganz schön zu tun, und es ist nicht leicht, aber mit seinen Umarmungen wird eurer Sohn euch den Himmel sehen lassen.“

Am Ende erhielt der Junge die langersehnte Erstkommunion, und sein Vater erklärte: „Es war auch so sehr bewegend, aber das, was passierte, ist nach wie vor gravierend: Unser Sohn musste darauf verzichten, mit all seinen Mitschülern zu feiern.“ Was haltet ihr von dieser Angelegenheit?

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