Fotograf verschwindet mit den Hochzeitsfotos: Brautpaar zeigt ihn an und erhält 22.000 £ Schadensersatz

von Aya

15 September 2021

Fotograf verschwindet mit den Hochzeitsfotos: Brautpaar zeigt ihn an und erhält 22.000 £ Schadensersatz
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In einer Welt, in der Bilder oft wichtiger sind als Fakten, bedeutet eine Hochzeit ohne Fotos, dass man sich nicht im Detail an den schönsten Tag des eigenen Lebens wird erinnern können. Ein Fotograf wurde im Provinzgericht von Surrey, einer Grafschaft im südöstlichen England, dazu verurteilt, dem Brautpaar sechs Jahre nach seiner Hochzeit 22.000 Schadensersatz zu zahlen. Eine sehr hohe Geldstrafe für einen nicht wiedergutzumachenden Schaden.

via CBC News

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Unsplash/Not The Actual Photo

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Kaman und Ramandeep Rai haben Mr. Bal und seine Firma, Elite Images, angestellt, um das Fotografieren und Filmen auf ihrer Hochzeit zu übernehmen, die im Juni 2015 stattfand. Dem Fotografen wurden für seine Arbeit 8.500 Pfund gezahlt, und er nahm zudem an der Zeremonie und den Feierlichkeiten teil.

Schade nur, dass die Übergabe des Hochzeitsfoto- und filmmaterials nie zustande kam. „Der Fotograf hat sich plötzlich in Luft aufgelöst“, erzählte Kaman Rai, „obwohl wir versucht haben, ihn telefonisch zu kontaktieren oder beim Sitz seiner Firma zu finden. Wir haben seine Sekretärin mit Anrufen überschwemmt und ihn mit E-Mails bestürmt, aber ohne jegliches Resultat.“

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Unzählige Leute betätigen sich spontan als „Hochzeitsfotografen“, doch es handelt sich um einen delikaten Beruf, der eine gute Portion Professionalität mit einschließt. Das Metier des Hochzeitsfotografen ist extrem mühevoll. Man muss sich gleichzeitig um Porträts, Dokumentarfotografie, Stillleben, Werbe- und Architekturfotografie kümmern. In wenigen Worten, es ist notwendig, sehr unterschiedliche Fotografiebereiche zu kennen und zu beherrschen.

Eine Vorbereitung, die Mr. Bal offensichtlich fehlte, der nicht nur diesem Brautpaar einen bösen Streich spielte, sondern auch fünf weiteren. Alle haben bezahlt, ohne je ihr Hochzeitsalbum gesehen zu haben. Aus diesem Grund war das Gericht besonders streng darin, den zu zahlenden Betrag für den Schadensersatz festzulegen.

„Keine der Erklärungen von Mr. Bal ist haltbar“, sagte der Richter deutlich. „Im Gegenteil, sie können nur als  ‚hinkende‘ Ausreden bezeichnet werden. Mir erschien es sogar so, als würde er sie direkt im Zeugenstand erfinden.“

Die schwache Verteidigung des Fotografen wurde für nicht glaubwürdig befunden, und das Brautpaar wurde mit reichlich Schadensersatz belohnt, auch wenn die Erinnerung an seinen besonderen Tag unrettbar verloren ist.

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