Dieser Mann „teilt“ aus Liebe einen Berg: Er trug 22 Jahre lang Fels ab, um eine Straße für sein Dorf zu schaffen

von Aya

07 Juli 2021

Dieser Mann „teilt“ aus Liebe einen Berg: Er trug 22 Jahre lang Fels ab, um eine Straße für sein Dorf zu schaffen
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Wie viele Male haben wir den Spruch „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ gehört? Oft neigen wir dazu, unseren Fähigkeiten nicht zu vertrauen, und verlieren letztendlich zu schnell den Mut. In Indien aber gab es einen Mann, der bewiesen hat, das nichts wirklich unmöglich zu erreichen ist. Dashrath Manjhi wird heute „der Mann des Berges” genannt, weil er in der Vergangenheit eine Herausforderung auf sich nahm, die von vielen als „bereits zu Anfang verloren“ bezeichnet wurde, obwohl er nur ein bescheidener Arbeiter ohne Geld war: Einen Berg mit bloßen Händen zu teilen, nur mit Hilfe von Hammer und Meißel. Dashrath Manjhi begann dieses titanische Unterfangen hauptsächlich aus Liebe zu seiner Frau, die verletzt wurde, als sie diesen Berg überquerte, und schließlich starb, weil sie es nicht rechtzeitig ins Krankenhaus schaffte, das sich auf der anderen Seite befindet. Manjhi bot dem Dorf mit seinem Willen und seiner starken Motivation eine direkte Straße zu den Hauptdienstleistungen an und schuf sie ganz allein, in Erinnerung an seine Frau.

via Youtube / Milaap

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Youtube / Milaap

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Dashrath Manjhi brauchte 22 Jahre seines Lebens, um die Straße zu vollenden, die den Berg durchquert, aber am Ende schaffte er es. Gahlaur, das Dorf, in dem Manjhi seit jeher mit seiner geliebten Frau, Falguni, gelebt hat, ist ein abgelegener und sehr rückständiger Ort, wo die Bewohner dazu gezwungen waren, einen engen und unsicheren Weg über einen enorm großen Berg entlangzugehen, um für die einfachsten Notwendigkeiten ihres Alltags zu sorgen (man denke beispielsweise an das Erreichen eines Krankenhauses). Dashrath Manjhis persönliche Tragödie veränderte die Lebensqualität seines Dorfes jedoch zum Besseren.

Eines Tages beschloss Falguni, ihrem Mann, der auf den Feldern arbeitete, Mittagessen zu bringen. Um zu ihm zu kommen, musste die schwangere Frau den Berg überqueren. Auf der Strecke rutsche Falgunis Fuß ab, und sie wurde Opfer eines schrecklichen Sturzes. Dashrath sah seine Frau nicht mit seinem Mittagessen kommen, und als einige Dorfbewohner ihm mitteilten, dass sie gestürzt war, geriet er in Panik.

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atlasobscura.com

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Dashrath Manjhi hob seine mit Blut bedeckte Frau auf die Arme und überquerte den Berg, bis er das Krankenhaus erreichte, aber da war es schon zu spät. Falguni starb im Krankenhaus, schaffte es jedoch, ein kleines Mädchen auf die Welt zu bringen. Von da an begann Dashrath Manjhi, der seine Frau mehr geliebt hatte als alles andere, seine „Rache“. Er verkaufte einige karge Güter, darunter ein paar Ziegen, um Hammer und Meißel zu erwerben. Mit diesem einfachen Arbeitswerkzeug bewaffnet, fing Dashrath damit an, einen Weg in den Berg zu hauen. Er würde nicht zulassen, dass dieser Berg weitere Unfälle verursachte, er wollte nicht, dass jemand anders so starb wie seine Frau. Alle Bewohner des Dorfes glaubten, dass er wegen des Verlusts seiner Frau verrückt geworden war, und niemand glaubte an ihn. Aber Dashrath hat es geschafft: In 22 Jahren gelang es ihm, eine Straße zu vollenden, die sein Dorf mit der anderen Seite des Berges verbindet und den anderen Dorfbewohnern somit eine Bewegungsfreiheit bietet, die er und seine Frau nie hatten.

Youtube / Milaap

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Dank seiner Arbeit verkürzte Dashrath den Fußweg von 55 km auf 15 km! Heute wird er gefeiert, und man erinnert sich als großen Mann an ihn, der aus Liebe zu seiner Frau diese große Tat vollbrachte. Dashrath starb im August 2007, doch sein Erbe hat noch auf der ganzen Welt Gewicht und Wert.

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