Diese junge Frau leidet an einer seltenen Allergie gegen Wasser: Jedes Mal, wenn sie sich wäscht, muss sie Arzneimittel einnehmen
Wir alle wissen, dass der Organismus eines erwachsenen Menschen zu circa 60 % aus Wasser besteht. Es ist angesichts dieser Eigenschaft fast überflüssig, darüber zu verweilen, wie unentbehrlich dieses Element für unser Überleben ist. Wir Menschen sind auf natürliche und unlösbare Weise mit dem Wasser verbunden.
Es ist in diesem Zusammenhang kein Zufall, dass es, wenn wir entscheiden, uns eine Runde Schwimmen im Pool, im Meer oder in einem See zu gönnen, in mancher Hinsicht so ist, als würden wir einem urweltlichen „Ruf" folgen, einem Bedürfnis, wieder in Kontakt mit Wasser zu kommen. Aber was würde passieren, wenn unser Körper Wasser wie eine toxische Substanz behandelte?

Die Antwort auf diese Frage ist praktisch das alltägliche Leben von Rachel Fetter. Diese 23-Jährige lebt in Amerika, im Staat Idaho, und ist eine der 50 Personen auf der Welt, die von orticaria acquagenica betroffen sind. Es handelt sich dabei um eine sehr seltene Krankheit, die bei Kontakt mit Wasser starke allergische Reaktionen hervorruft. Die Krankheit wurde ihr 2019 offiziell diagnostiziert. Vorher dachte sie, dass ihre Störungen auf die Unverträglichkeit einiger Sorten Seife zurückgeht.
Dennoch verschlechterte sich ihre Situation, obwohl sie kontinuierlich ihre Seife wechselte. Wie es voraussehbar ist, macht diese Kondition das Leben der jungen Frau ziemlich schwer. Jedes Mal, wenn sie sich wäscht, ist sie gezwungen, Schmerzmittel zu nehmen. Sie kann maximal fünf Minuten lang duschen und fast ausschließlich mit kaltem Wasser.
Ihre Haut wird von Blasen befallen, und sie fühlt ein intensives Brennen, das stufenweise nachlässt, es kann aber auch ganze Tage dauern. Als würde das nicht reichen, ist sie auch, wenn sie trinkt, gezwungen, dies mit Maß zu tun. Sie kann nur kleine Mengen an Flüssigkeit zu sich nehmen, sonst riskiert sie Bauchschmerzen. Sie kann sich nicht erlauben, draußen von Platzregen überrascht zu werden, und sogar ihr eigener Schweiß könnte Irritationen verursachen. Obgleich ihre Krankheit so ungewöhnlich und in vieler Hinsicht zermürbend ist, lebt Rachel mit großer Geduld und Tapferkeit.
Der Tag, an dem sie nach diversen Hautuntersuchungen die Diagnose erhalten hat, war für sie mehr eine Erleichterung als ein Fluch. Endlich wusste sie, mit was sie es zu tun hatte, und war sich bewusst, dass sie nicht die Einzige ist, die sich jeden Tag mit dieser Störung einschränkt.
Darauf wartend und vor allem in der Hoffnung, dass ein Heilmittel gefunden wird, hat Rachel beschlossen, der Welt ihre Geschichte zu erzählen, damit alle diese außergewöhnliche Kondition verstehen können. Ebenso wünscht sie sich, dass ihre Worte diejenigen erreichen, die das gleiche Problem haben. Menschen die, wie sie in der Vergangenheit, vielleicht keine Ahnung haben, was mit ihnen geschieht, die aber jetzt wissen können, dass sie nicht allein sind.
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